
Madeira – Trauminsel im Atlantik
Madeira ist eine portugiesische Insel nördlich der Kanaren und ca. 950 km südwestlich von Lissabon. Die Insel ist neben den Kanaren einer der einzigen Urlaubsorte innerhalb der EU, die auch im Winter ein mildes, frühlingshaftes Klima haben und ist dadurch besonders beliebt für Reisende, die der Kälte Europas entkommen wollen.
Informationen über Madeira
Besonders beliebt ist Madeira bei Wanderern, denn sie besteht zu weiten Teilen aus Mittel- und Hochgebirge, der höchste Berg Pico Ruivo erhebt sich auf der Ostseite der Insel bis auf 1862 Meter über dem Meeresspiegel. Die Westseite wird dominiert von einer ausgedehnten Hochebene, der Paul da Serra, die auch für weniger sportliche Wanderer schöne Wanderziele bietet mit magischen Wäldern, zauberhaften Wasserfällen und unberührter Natur. An einigen der Steilküsten gibt es Seilbahnen, die selbst kaum erreichbare Orte erschließen und spektakuläre Aussichtspunkte bieten.
Gleichzeitig verfügt Madeira über zahlreiche in die Felsen gehauenen Strände, die sowohl zum Schwimmen und Tauchen als auch zum Surfen geeignet sind. Durch diese Vielseitigkeit ist die Insel für fast jeden Geschmack geeignet: es gibt Hotels mit großen Pool-Landschaften und allem Komfort, aber auch einsame Berghütten, in denen man für wenig Geld übernachten kann.
Die Hauptstadt Funchal im Süden der Insel ist das touristische Zentrum von Madeira und mit 100.000 Einwohnern die größte Stadt der Insel. Weitere beliebte Reiseziele sind die Dörfer Ponta Do Sol mit seinen dramatischen Sonnenuntergängen, Calheta und Machicho mit ihren künstlich angelegten Sandstränden, sowie die Nachbarinsel Porto Santo mit einem langgestreckten Sandstrand.
Die Ostküste Blumenmeer in Funchal Curral das Freiars (Nonnental) Sao Lourenco Sao Lourenco Promenade Lido Promenade Lido Funchal bei Nacht Funchal am Morgen Pico Ruivo Quinta Magnolia (Funchal) Doca do Cavacas Pool Cabo Girao im Sonnenuntergang
Mit dem Auto kann Madeira an ca. einem Tag umrundet werden. Durch das besondere Mikroklima auf der Insel erlebt man dabei, je nach Höhe häufig alle Jahreszeiten an einem Tag. Im Winter kann es auf den höchsten Erhebungen auch schneien, während man unten im angenehm warmen Atlantik baden kann.
Die größte Touristengruppe Madeiras stammt traditionelle aus Großbritannien, aber auch in Deutschland und Österreich ist Madeira ein beliebtes Reisziel aufgrund seiner Vielfältigkeit. Seit 2020 gibt es auf Madeira mehrere Angebote für digitale Nomaden, Menschen, die online arbeiten können und dadurch nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden sind. Das macht Madeira nicht nur attraktiv für Touristen, sondern auch für Menschen, die ihr Büro in die Sonne verlagern möchten.
Das Wetter auf Madeira
Das Wetter ist vor allem im Süden der Insel ganzjährig angenehm frühlingshaft mit Temperaturen zwischen 18 im Winter und 25 Grad im in Funchal. Auf der Nordseite gibt es im Winter deutlich mehr Wolken und Regen. Auch nachts wird es in der 100.000 Einwohner-Stadt im Süden der Insel nie richtig kalt. Trotzdem sollte man immer auch warme Kleidung mit dabei haben. In höheren Lagen (der höchste Gipfel Pico Ruivo liegt in 1862 m Höhe und ist mit dem Auto und einer einstündigen Wanderung zu erreichen) liegen die Temperaturen deutlich niedriger und es kann in den Wintermonaten sogar gelegentlich schneien. Selbst bei Regenwetter auf der Insel scheint auf dem Gipfel aber häufig die Sonne, dagegen sind die mittleren Lagen wie etwa die Hochebene Paul da Serra meistens wolkenverhangen, was viele dramatische Fotomotive bietet. Madeira ist einer der wenigen Orte in Europa mit angenehmen Temperaturen.
Die Landschaft Madeiras
Die Insel ist wie die Kanaren bei einem Vulkanausbruch vor Millionen Jahren entstanden, die Küsten sind schroff und die Bergstraßen einmalig spektakulär in Europa. Im Osten der Insel erhebt sich ein schwer zugängliches Hochgebirge, im Westen eine Hochebene auf ca. 1000 Metern Höhe. Autofahren empfiehlt sich nur für geübte Fahrer, da teils erhebliche Steigungen überwunden werden müssen. Es gibt vor allem im Süden der Insel zahlreiche Tunnel, die einen zwar schnell von A nach B bringen, aber die schönsten Straßen führen über die Berge, wo hinter jeder Kurve eine neue atemberaubende Landschaft wartet. Im direkten Vergleich zu den Kanaren ist Madeira aufgrund seines speziellen Mikroklimas deutlich grüner, landschaftlich abwechslungsreicher und beherbergt eine einmalige Vielfalt tropischer Pflanzenarten. Nicht umsonst wird Madeira die Blumensinsel genannt oder das Hawaii Europas.
Digitale Nomaden auf Madeira
Während des Corona Lockdowns haben sich digitale Nomaden (Menschen, die remote übers Internet arbeiten können) auf Madeira niedergelassen. Mehrere Coworking Spaces ermöglichen eine Anbindung in die Welt und die Lage in der EU ermöglicht problemloses Reisen (ca. 4 Stunden Direktflug nach Berlin mit Easyjet).
Hier einige Eindrücke von Startup Madeira, die mehr digitale Nomaden auf die Insel holen möchten, um den Ruf der Rentner- und Kreuzfahrerinsel loszuwerden. Das Ziel dieser Initiative ist, auch jenseits der Reisezeiten Menschen auf die Insel zu locken. Denn da ist sie noch schöner als in den Sommermonaten.
Aktivitäten auf Madeira
Madeira eignet sich perfekt um ganz unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Wanderer finden auf der App Komoot über 500 Touren von leicht bis (sehr) schwer. Taucher und Schnorchler kommen auch auf ihre Kosten genauso wie Wasserratten, die gerne im kristallklaren und angenehm warmen Atlantik schwimmen in zahlreichen gut gesicherten Meeresfreibädern. Madeira bietet zwei künstliche Sandstrände, ansonsten sind die Zugänge zum Meer immer von Felsen aus. Die Nachbarinsel Porto Santo bietet lange Sandstrände und ist mit der Fähre in ca. 2,5 Stunden zu erreichen und eignet sich damit hervorragend für einen Wochenendtrip. Auch Whalewatching wird von zahlreichen Anbietern mit Erfolgsgarantie angeboten.
Wer nur am Strand liegen will, ist auf den Kanaren besser aufgehoben, das führt allerdings auch dazu, dass Madeira nie überlaufen ist. Selbst in der Hauptsaison kann man zahlreiche Bergwanderungen machen ohne einem Menschen zu begegnen. Gleichzeitig ist in der Hauptstadt Funchal immer etwas los, wer also auch Trubel braucht, sollte sich in der Nähe Funchals einquartieren.
Ein Traum ist Madeira außerdem für mutige Motorradfahrer und Radfahrer, allerdings sollte angesichts der massiven Steigungen schon eine gewisse Bergerfahrung vorhanden sein, für Anfänger eignet sich die Insel eher nicht. Mit dem Auto lässt sich Madeira ohne Pausen in etwa einem Tag umrunden, die zahlreichen Bergstraßen bieten aber immer wieder Dörfer oder Wanderwege, so dass es sich lohnt, sich für eine Tour viel Zeit einzuplanen. Langweilig wird es landschaftlich jedenfalls nirgendwo. Aufgrund des speziellen Mikroklimas kann das Wetter schnell wechseln, es ist also ratsam immer eine Jacke und Regenkleidung, sowie stabile und wasserfeste Wanderschuhe dabei zu haben.
Wer es lieber gemütlich mag, findet in der großflächig auf einem Hügel angelegten 100.000-Einwohner-Stadt Funchal alle Annehmlichkeiten einer Großstadt inklusive Kirchen, Museen und einer alten Burg. Es gibt außerdem zahlreiche Paddle und Tennisplätze und schöne Laufstrecken.
Beste Reisezeit für Madeira
Madeira ist ein Reiseziel für das ganze Jahr. Wer es lieber ruhig mag, sollte Madeira während der Sommer- und Winterferien eher meiden. Zu dieser Zeit ist die Insel fest in britischer Hand und die Preise für Hotels, Ferienwohnungen und Mietwagen schießen dramatisch in die Höhe. Sehr günstig kann man hingegen außerhalb diesen klassischen Urlaubszeiten nach Madeira reisen. Schöne Unterkünfte für 2 Personen gibt es dann bereits ab ca. 30 Euro/Tag, Mietwagen ab ca. 20 Euro/Tag. Selbst Luxushotels lassen sich dann für weniger als 100 Euro pro Nacht finden.
Es ist unbedingt zu empfehlen, vorab einen Mietwagen zu reservieren. Zwar werden auch viele Bustouren angeboten, allerdings erlebt man die ganze Pracht der Insel nur mit dem eigenen Auto.
Sicherheit auf Madeira
Madeira ist ein extrem sicheres Reiseziel, es gibt vergleichsweise wenig Kriminalität auf der Insel. Die größte Gefahr geht von den Bergen aus, wo sich immer wieder Touristen verirren, abstürzen oder sich auf ungesicherte Wege begeben. Man sollte sich ausführlich über Wanderungen vorab informieren und für gefährlichere Strecken eine geführte Tour zu buchen. Selbst auf den Levadas, den flachen Wanderwegen entlang künstlicher Kanäle, die der Bewässerung der Insel dienen, können Gefahren lauern, wenn man nicht schwindelfrei ist. Viele Levadas sind schmal und nur notdürftig abgesichert und führen teilweise durch enge Tunnel oder Gebiete mit Steinschlag. Auch das Autofahren kann eine gefährliche Herausforderung sein auf der Insel, wenn man kein geübter Fahrer ist. In diesem Fall lassen sich sowohl Taxis als auch Jeep- oder Bustouren buchen.
Unterkunft in Madeira

Es gibt zahlreiche große Hotels vor allem in Funchal mit allen Annehmlichkeiten wie Pools, Sauna und Meerblick. Darüber hinaus bietet Madeira zahlreiche Ferienwohnungen in exklusiver Lage. Dabei sollte beachtet werden, dass häufig Wohnungen mit spektakulärer Aussicht beworben werden, die dann aber hoch auf dem Berg liegen und nur mit dem Auto erreichbar sind. Wer nicht immer im Auto unterwegs sein möchte, sollte sich an der Promenade von Funchal, dem Lido, eine Ferienwohnung suchen. Grundsätzlich gilt: je näher am Meer, desto höher die Wahrscheinlichkeit, nicht am steilen Hang zu wohnen, sondern auch zu Fuß vor die Tür gehen zu können. Außerdem ist dann der Weg zu den zahlreichen Meerespools und Ständen kürzer.